Samstag, 31. Dezember 2022

MONATSIMPRESSIONEN / Dezember 2022

Momentan bin ich etwas ausgelaugt... Daher heute erstmal nur das eine Foto eines Rotkehlchens, das am Ufer der Krummen Lanke lange genug still sitzen geblieben ist, bis ich endlich ein ordentliches Foto schießen konnte...



Weitere November- und Dezemberimpressionen werden nachgereicht, so bald ich wieder Energie zum Bloggen habe....

Sonntag, 11. Dezember 2022

MONATSIMPRESSIONEN / November 2022 - Teil 3: Nikolassee und Schlachtensee

Der Nikolassee: Ein magischer Ort... Zumindest ein Ort, der mir geheime Zeichen sendet. Was soll ich sonst von diesem Zufallsfund halten:

Der gut versteckte Nikolassee ist nur an einer Stelle zu erreichen und dort findet man eine Unterwasserapotheke:


Na und? Einkaufswagen im Wasser gibt es in Berlin wie Sand am Meer. ABER: An diesem Einkaufswagen hängt ein Schild mit der Aufschrift "Apotheke Nikolassee". Nur wenige Minuten zuvor sah ich einen Wegweiser zum "Schlangenbad". 

Na? Fällt der Groschen? Nein?

Im roten "A" des Apothekensymbols befindet sich eine Badewanne (jaja, es ist ein Kelch) mit einer SCHLANGE!!! Wenn das mal nicht nach Verschwörung riecht... 

Interessantes findet man übrigens im weltweiten Netz, wenn man zum Thema Apotheke recherchiert: 

-- Im 18. Jahrhundert war unter anderem der Schwertfisch, etwa über dem Ladentisch hängend, ein verbreitetes Wahrzeichen der Apotheken (auch „Stoßzähne vom Einhorn“ gehörten gelegentlich zur Ausstattung). In historischen Abbildungen von Apotheken existiert oft ein von der Decke herabhängendes, ausgestopftes Krokodil. Das Reptil galt als fremdartig und exotisch und alles, was diesen Kriterien entsprach, galt gleichermaßen als gesund und wurde gemeinhin als heilungsfördernd angesehen. ---

Eine Ananas hätte es sicherlich auch getan! 

--- Spaß beiseite... Meine Wanderung ging dieses Mal ab S-Bahnhof Nikolassee los, am westlichen Ufer des Nikolassees entlang... 

Schwan am Nikolassee


Pelzige Pilze

... über die Rehwiesen...

Dahinter sieht man schon die Wiese


... an menschliche Bauwerke vorbei...


Es gibt erstaunlich viele Villen in den Außenbezirken!

... zum Schlachtensee





Ich habe die südliche halbe Umrundung zum S-Bhf Schlachtensee genommen. 

Es sei denn, man braucht dringend Medikamente und hat zufällig einen Schnorchel im Rucksack, muss man den Nikolassee nicht unbedingt gesehen haben... Der Schlachtensee - stelle ich immer wieder fest - bietet dagegen im Herbst stets ein schönes Farben-Wasser-Schauspiel.

Sonntag, 4. Dezember 2022

MONATSIMPRESSIONEN / November 2022 - Teil 2: Zehlendorf / Düppeler Forst / Wannsee

Anfang November bin ich ab S-Bhf Zehlendorf Richtung Westen gelaufen... ich meine Himmelsrichtung Westen, denn wenn man von Zehlendorf aus "nach Westen" geht, geht man eigentlich "in den Osten". Zehlendorf liegt ja schließlich im früheren West-Berlin und westlich davon liegt Kleinmachnow, das in Brandenburg liegt (also früher DDR). 

Alles klar?

Spätestens, wenn man am Mauerweg ist, weiß man, dass hier der alte Ost-West-Konflikt herrschte. 

Losgelaufen bin ich also am S-Bhf Zehlendorf. Von dort aus kann man einen kleinen Grünstreifen nehmen und ab da im Prinzip immer im Grünen bleiben. Ich lief am Museumsdorf Düppel vorbei, was mich ein bisschen an das Freiluftmuseum Bokrijk in meiner alten Heimat Belgien erinnerte, nur in der Mini-Mini-Version... und lief... durch einen lang gestreckten Wald, der eine Aneinanderreihung von Hundeauslaufgebieten war, wie sich später heraus stellte... und lief... immer schön am Mauerweg entlang... über eine Fußgängerbrücke über die Autobahn, Checkpoint Bravo auf der rechten Seite... und lief...  durch den Düppeler Forst (fast am Albrechts Teerofen und an alten Erinnerungen vorbei)... bis zum S-Bhf. Wannsee. 

Ich sah Wald, Bäume, Laub... dazwischen alte Bahngleise...

Grünstreifen ab S-Bhf Zehlendorf



... zwischendurch ein bisschen Protest, denn diese malerische, stillgelegte Stammbahn soll reaktiviert werden, aber dafür müsste viel Natur den Weichen weichen...


... friedliche Tierchen...

Eichörnchen auf Stein gebettet

Pferd wie aus Stein gemeißelt

... und weniger friedliche Tierchen... Als ich mich hinhockte um diese faszinierende Pilze zu fotografieren fand ein Hund mein plötzliches Hinhocken wohl nicht so faszinierend und bellte mich aggressiv an...



Im Düppeler Forst setzte ich mich auf einen Baumstamm um eine Kleinigkeit zu essen. Ein Reh kam nichtsahnend auf mich zu gerannt und machte einen Salto rückwärts als es mich sah... Ein Foto von dem überraschten Reh gibt es aber nur in meinem Gedächtnis... Später kam noch ein Mädchen auf einem Pony vorbei geritten... 

Minipferd... da hinten!

... jede Menge Geschichte...

Checkpoint Bravo

Mauersegment am Mauerweg bei Kleinmachnow


... und weil's so schön ist: Noch mehr Wald und Mauerweg... und noch mehr Gleise...

Mauerweg Düppeler Forst


Links im Bild sieht man eine Brücke und darunter Reste von den Gleisen der Friedhofsbahn Wannsee - Stahnsdorf.


... und hier ein etwas anderer Baumgeist...


Hierfür finde ich keinen Textübergang, denn ich kam weder an Dornröschens Bett vorbei, noch drohte ich einzuschlafen:


Am Wannsee allerdings sah ich noch einen "Ableger" vom Loch Ness Monster, ein Eier ablegendes Loch When Monster:



Bald gibt es dann ein neues Stückchen November... 


Mittwoch, 30. November 2022

MONATSIMPRESSIONEN / NOVEMBER 2022 - Teil 1: Vom Halensee bis zum Grunewald

Eigentlich ist es gar nicht so schlecht, die Monatsimpressionen in kleinen Häppchen zu präsentieren. Erstens kann ich ein paar mehr Bilder zeigen und zweitens ein bisschen mehr dazu erzählen.

Ich zäume das Pferd mal von hinten auf und fange mit dem letzten Ausflug des Monats an, mit meinem Zufallsausflug vom Sonntag. 

Mir gingen ein bisschen die Ideen aus, wo ich ohne langes Überlegen hinfahren könnte und daher habe ich einfach mal ein Experiment gewagt: Ich bin in den ersten Bus gestiegen, der in meiner Nähe hielt, bin zum nächstmöglichen S-Bahnhof gefahren (das war in diesem Fall S-Bhf Sonnenallee) und dann habe ich die erste Bahn genommen, die einfuhr. Zum Glück war das die Ringbahn die "untenrum" fährt, weil ich schon gesehen hatte, dass die Ringbahn "obenrum" nur bis Wedding fuhr und man dann das schöne feine Geduldspielchen Schienenersatzverkehr hätte spielen dürfen.

So ganz experimentell wollte ich mir den Sonntag dann doch nicht vermiesen lassen und da ich ja sicherheitshalber einen Stadtplan mitgenommen hatte, warf ich einen schnellen Blick auf die Streckenführung der S-Bahn und beschloss an der Haltestelle Halensee auszusteigen und mich bis zum Grunewald durchzuwurschteln. 

Erstmal war mir nicht klar, dass der Halensee ganz am Ende der Prunkallee "Kurfürstendamm" liegt... Das erklärte dieses komische Stahlgestell, das aussah wie ein Gespensterbär und das sich als unbeleuchtete Weihnachtsbeleuchtung in Bärenform entpuppte (auf dem Rückweg nahm ich den Bus und da sah ich dann die restlichen weihnachtlicheren Motive): 


Halenseer Gespensterbär

Schön ruhig war's am Halensee (so ein Gespenst ist offenbar gut zum Leute verjagen...) und obwohl der innerstädtische See nicht sehr groß war, gefiel mir die Wegeführung mit dem Holzgeländer (auch wenn die Fotos nicht so gut gelungen sind):


Halensee




Ich nahm die kleine Seenkette und lief über die Königsallee (Verlängerung des Ku'damms) zum Königssee und Dianasee; den Herthasee und den Hubertussee ließ ich links liegen. Ein kleiner Pfad namens "Hasensprung" trennt die ersten beiden Seen. Würde ich dort wohnen, hätten die beiden See ganz schnell neue Spitznamen: King-Charles- und Lady-Di-See, aber das ist ja albern... Der King-Charles-See roch übrigens nach nassem Hund...

Königssee

Übergang vom Königssee zum Dianasee

Hasensprung

Auf der Königsallee und in der Fontanestraße, die zum S-Bhf Grunewald führt, sprangen mir recht viele Villen ins Auge, die eine Villa merkwürdiger als die andere:


... normal... wie bei The Addams Family...

... odd... Odd Fellow Haus...

... auch sehr "odd"...

Als ich am S-Bahnhof Grunewald ankam, fielen mir die Horden von Sonntagsspazierfamilien auf, die den Wald beherrschten und da ich kurz davor am "Gleis 17" war, noch benommen von den Eindrücken und Gedanken, die das Mahnmal an die deportierten Juden und Jüdinnen erzeugte, beschloss ich, direkt nach Hause zu fahren. Es wäre sowieso nicht mehr lange hell gewesen...

Gleis 17 ist der Bahnsteig, von dem aus die Deutsche Reichsbahn tausende von Menschen nach Auschwitz und Theresienstadt abtransportierte. Ohne die Mitwirkung der Deutschen Bahn wäre es logistisch nicht möglich gewesen so eine hohe Anzahl an Menschen zu transportieren und in den Tod zu schicken. Es ist gut, dass die Deutsche Bahn diesen Ort nicht "wegradiert" hat und die Erinnerung an dieses Kriegsungeheuer lebendig hält.




Sonntag, 27. November 2022

MONATSIMPRESSIONEN / OKTOBER 2022 - Teil 4: Prenzlauer Berg

Der Prenzlauer Berg. 

Mein Freund, der ja nicht aus Berlin kommt, war dort noch nie und fragte schon öfters, ob man sich das nicht mal angucken könnte. "Da ist doch aber nix" schob ich die Bitte wiederholt beiseite bis ich endlich nachgab und es fiel mir bei reiflicher Überlegung doch einiges ein, was man an einem Nachmittag schaffen könnte. 

Da wäre ja die Gedenkstätte an der Bernauer Straße... Blöd nur, dass es an dem Tag kalt war und wir in die falsche Richtung liefen und wir daher keine Lust hatten, nochmal umzudrehen, um den Aussichtsturm zu sehen... Ein anderes Mal...

Da wäre ja der Mauerpark... Durst und Hunger ließen uns erstmal dran vorbei laufen und was zum Futtern suchen... Und überhaupt: Zu kalt zum Umdrehen, ihr wisst schon... Ist ja doch nur ein Park und so ohne Flohmarkt / Freiluft-Karaoke sah es dann doch zugegebenermaßen etwas trostlos aus...

Da wäre die Kulturbrauerei? Uff, Volltreffer... Also doch noch was Kulturelles im Oktober gemacht!
Ganz hinten auf dem Areal war sogar ein Rewe, in dem ich ein veganes KitKat ergattern konnte. In den veganen Netzwerken munkelte man, es gäbe diese Leckerei beim Rewe, unklar war allerdings, in welchen Städten und wenn in Berlin, in welchen Stadtteilen man das begehrte Teilchen finden konnte. Ich war bereits des Längeren auf der Suche und dachte, das ist wie bei der Briefpost: Berlin wird immer als Letztes beliefert... Aber dann dieser Rewe: Endlich! Die hatten das einfach ganz gewieft im Kassenbereich versteckt. Kein Wunder, dass ich das bei meinen früheren Suchversuchen nicht finden konnte. Ich gucke ja sonst nie, was im Quängelbereich liegt... War übrigens sehr lecker, wirklich empfehlenswert und kaum vom Original zu unterscheiden!



Kulturelles, erwähnte ich doch? Genau: Die Ausstellung "Wünsch dir was" zeigt, was Menschen sich nach der Wende vom Begrüßungsgeld gekauft haben. Muss man nicht extra für hinfahren, für die Ausstellung, aber wenn man gerade in der Gegend ist, kann man sich das mal angucken... Der Eintritt ist frei. Begrüßungsgeld gibt es allerdings nicht.


Einen Abstecher zur Zionskirche bot dann noch überraschende Einblicke in eine Kirche im Umbau:




Und Jesus loves it, wenn die Oktoberimpressionen endlich fertig sind... Uff...