Sonntag, 30. April 2023

MONATSIMPRESSIONEN / APRIL 2023

Der April war ein Vogelmonat...

Auf dem Weg zur Kleinmachnower Schleuse habe ich einen Fasan gehört und dachte erst, ich täusche mich, denn ich wusste nicht, dass es um und bei Berlin freilebende Fasane gibt. Ein naturaffiner Mensch, der mich bemerkte als ich neugierig aufhorchte, ließ es sich nicht nehmen, meinen Verdacht freudestrahlend zu bestätigen. Meine Skepsis verflog endgültig als ich einen Tag später in der gleiche Gegend tatsächlich einen Fasan vor die Linse bekam (schlechtes Foto, daher nicht vorzeigbar). Bessere Fotos kann ich euch hingegen von den folgenden Ausflügen zeigen, ohne Fasan, aber dafür mit Fuchs, Gänsen und einem Schwan:

* Teltow bis Schleuse Kleinmachnow (nördlich vom Machnower See):

* Teltow bis Kleinmachnow über das Bäketal (südlich vom Machnower See):

* Hennigsdorf / Stolper Heide:


Die Meise haust auch noch bei mir:


Und einen kleinen Konzertausflug mit meinem Bloggerkollegen OLe gab es auch noch. 



Zwar wurde das Konzert von The Pissed Ones, die als Vorband auftreten sollten und die der wahre Grund waren, weshalb ich Tickets im Vorverkauf gesichert hatte, krankheitsbedingt abgesagt, aber dafür waren die Cyanide Pills überraschend gut. Es gibt halt Bands, die live besser sind als auf Platte. So auch die Cyanide Pills im Wild at Heart, die zu meiner Freunde einen Song meiner Lieblingsband aus Belgien (The Kids) gecovert haben, wie man >hier< hören kann.

Kommt gut in den Mai. Ich glaube, heute ist auch wieder Ausflugswetter...

Montag, 10. April 2023

Von Steglitz bis Teltow

Manchmal stelle ich fest, dass ich in Berlin schon ganz schön viele Orte besucht habe. In einer Fernsehsendung auf rbb sah ich einen Film, der von den Berliner Seen, Flüssen und Kanälen handelte und ich musste feststellen, dass ich bis auf den Schäfersee in Reinickendorf ALLE dort erwähnte Gewässer schon mal gesehen habe... Trotzdem gehen mir in Berlin die Ideen für Ausflüge nicht aus. Erstens sieht ein Ort, je nach Jahreszeit, immer anders aus oder wandelt sich aus anderen Gründen. Und zweitens kann man an einem Ort immer wieder was Neues entdecken. So auch am Teltowkanal.

Aber Teltowkanal ist nicht gleich Teltowkanal. Der Kanal ist ja schließlich fast 40km lang und es gibt auch dort Teilstrecken, die ich noch nicht kenne... Als ich >diesen Bericht< las, kam mir die Inspiration, den Teltowkanal von einer mir noch nicht bekannten Seite zu sehen und zwar in Steglitz vom Stadtpark bis zum Anfang des Mauerweg in der Nähe von Teltow. Das Stückchen am Mauerweg bis Teltow kannte ich bereits von früheren Wanderungen, aber - wie bereits erwähnt - jeder Ort sieht zu jeder Jahreszeit anders aus.

Ich stieg an der S-Bahn-Haltestelle Südende aus, nahm den Bus bis Steglitzer Damm/Bismarckstraße und nur wenige Meter weiter war dort der Eingang zum Stadtpark Steglitz, der von mir zu wenig Beachtung fand, denn ich wollte nur geschwind zum Kanal, aber sicher werde ich ein nächstes Mal mehr Zeit für den Naturlehrpfad, den Musikpavillon und die diversen Teiche aufbringen, schließlich wird der Park als Gartendenkmal eingestuft.

Am Ende des Parks ist sogleich der Richtungsanweiser nach Teltow zu sehen, 6,8km ist ein Katzensprung. Radfahrer:innen können den asphaltierten Weg nutzen. Ich habe mich aber für den Schleichweg direkt am Kanal entschieden, der etwas tiefer liegt als der Radweg und viel ruhiger ist. Man sieht von dort aus auch mehr vom Wasser und von den Gebäuden auf der gegenüber liegenden Seite des Kanals. 




Heizkraftwerk


Ab und an wird der kleine Schleichweg unterbrochen und man muss auf dem Asphalt weiter laufen. Immerhin habe ich so den Eingang zum Schlosspark Lichterfelde gefunden und weitere spektakuläre Bauten entdeckt. 


Die Gebäuden des Universitätsklinikums Berliner Charité sind über ganz Berlin verteilt. Hier in Steglitz liegt der Campus des Benjamin Franklin Instituts. Unter Anderem findet man diese Schönheit dort: 


Die Berliner:innen sind dafür bekannt, dass sie ihren Gebäuden gerne Spitznamen geben. Die Kongresshalle im Tiergarten heißt dann auch gerne mal "Schwangere Auster", die Siegessäule ist auch als "Goldelse" bekannt und wer lange genug in Berlin wohnt, kennt auch noch "Erichs Lampenladen", den Palast der Republik. 

Die oben abgebildete Hochkunst der Sichtbetonarchitektur hat sogar zwei Spitznamen: "Panzerkreuzer Potemkin" und "Mäusebunker", je nach Auslegung -  der Form oder der Funktion. Das Monument im Stile des "Brutalismus" wurde früher als Tierversuchslabor genutzt.  

Weitere brutalistische Gebilde der Charité liegen in Sichtnähe und beeindrucken mit ihrer auffälligen Architektur:

Rheumatologie der Charité / "Bettenhäuser"

Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Charité

Kurz nach dieser Betonbestaunung bin ich auf die andere Kanalseite gewechselt und ab da gab es nur noch Natur Pur, zumindest links und rechts des Mauerwegs, ein Pfad, der von vielen "Lächeln"-Smileys versehen wurde:
lächeln



Biberbunker statt Mäusebunker




Wenn man nicht bis Teltow weiter laufen möchte, kann man natürlich auch in die Kirschblütenallee abbiegen (Richtung S-Bhf Lichterfelde Süd)... Den Besuch kann ich sehr empfehlen, wenn Ende April die Kirschbäume blühen!


Und sicherlich werde ich irgendwann auch mal den Schäfersee in Reinickendorf in Augenschein nehmen, aber erst lockt mich die weitere Wanderung am Teltowkanal... Beim nächsten Mal geht's dann bis zur Kleinmachnower Schleuse.