Mittwoch, 30. Juni 2021

MONATSIMPRESSIONEN / Juni 2021

Es war knapp. Fast hätte ich die Monatsimpressionen nicht geschafft, weil mein Internet tagelang unterbrochen war. Ein neuer Router sollte her, der dann auch nicht funktionierte. Angeblich war es erst NICHT die Telefonleitung, dann wieder DOCH die Telefonleitung, woran die Störung lag... Nein! Doch! Oh! Ich fühlte mich an Louis de Funès erinnert... Enfin: Ich stellte mich schon auf wochenlange internettechnische Smartphone-Umleitungen ein, die mir die Lust am Bloggen genommen hätten, denn zu überlegen, wie ich die Fotos von der Kamera auf das Smartphone-Internet bekäme, das wäre dann doch zu viel des Guten gewesen. 

Aber: Ich fuhr ein paar Tage weg, ließ den Router alleine in seiner Ecke schmollen und als ich Montagspätabend zurückkehrte, habe ich "auf doof" den alten Router probeweise angeschlossen, denn Dienstag sollte der Techniker vorbei schauen... und entweder haben die Heinzelmännchen in meiner Abwesenheit das Internet wieder heilmassiert oder es war das 7. Weltwunder... Egal, welche von den beiden Erklärungen stimmt, hier sind dann noch ein paar Impressionen aus meinem Juni... und ein Glück, dass ich schon so viel vorab gezeigt hatte, denn zu den Impressionen vom Blankenhorster Sand, vom Mauerweg und aus Ahrensfelde kommen aus diesem ereignisreichen Monat noch Fotos von der Malchower Aue (Berlin) und aus Franken (Würzburg und Veitshöchheim).

Noch dachte ich, ich würde Störche in der Malchower Aue finden...
Mein Name ist Hase. Nicht Storch.

Malchower See





Störche sah ich dann vom Zug aus auf einem Acker kurz vor Fulda, wo ich umsteigen musste, um nach Würzburg zu kommen, leider ohne Beweisfoto.

Die paar Tage in Unterfranken werde ich auch so schnell nicht vergessen, zumal ich just an dem Tag ankam als die Messerattacke mit 3 Toten und vielen Verwundeten in Würzburg geschah und wir nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt waren, uns über die vielen Polizeiautos und mulmige Atmosphäre in der Stadt wunderten und durch die Tatortabsperrung nicht rechtzeitig zum Bahnhof kamen, weil wir noch ein Stückchen weiter reisen wollten... 

Eine bestimmte Partei versuchte am nächsten Tag (wieder in Würzburg) das Geschehen zu ihrem Gunsten zu nutzen um potenzielle Stimmen zu fangen, aber in der Stadt dominierten zum Glück die bunteren Fahnen. Sogar die Straßenbahnen waren vorne anlässlich des Pride-Monats (und das in Bayern!!!!) mit Regenbogenfähnchen geschmückt:



Die nächsten Tage waren dann viel entspannter. Wir sind u.a. mit der "Alten Liebe" nach Veitshöchheim (bei Würzburg) geschippert:





Veitshöchheim


Rokoko Garten


In Würzburg selbst haben wir uns - nachdem wir unsere Beine und Arme auf einem Abenteuer Minigolfplatz mit 20m langen "Mini"golfbahnen vertreten konnten - u.a. im Stadtteil Hubland umgesehen, wo 2018 die Landesgartenschau auf einem ehemaligen Kasernengelände stattfand und wo sich bunt-blühende Wiesen zwischen alten Ausstellungsstücken befinden:

Hubland 

Die Beine durften wir dann an dem Tag noch viel länger vertreten als geplant als wir merkten, dass im Bezirk Hubland, wo auch die Universität Würzburg sich befindet, Busse samstags nur bis mittags zurück in die Innenstadt fahren... Damit war dann auch die Frage geklärt, warum man dort so wenige Studierende sieht. 

Alte Mainbrücke

Riesenrad und Festung Marienburg

Und bei diesem Bild wollte ich eigentlich noch googeln, ob während der Corona-Hochzeit, der Absatz des Corona-Bieres gestiegen sei... zumindest kann ich mich nicht erinnern, früher solche "Ansammlungen" gesehen zu haben!


In diesem Sinne: Bleibt gesund und kommt gut in den Juli!



Sonntag, 20. Juni 2021

Ahrensfelde Take 2

Ahrensfelde... Es hat geklappt! (*) Zwar hat es ein bisschen gedauert, bis ich den Weg aus den Wohnvierteln raus bis in die menschenleere Naturlandschaft fand, aber am Ende hat es sich gelohnt, die Falkenberger Rieselfelder eine 2. Chance zu geben! 

Tiere, Tiere, Tiere, was will man mehr... Schottische Hochlandrinder, Pferde aller Couleur, haufenweise Elstern und andere Vögel habe ich gesichtet... im Hintergrund Hundegebell in allen Tonlagen gehört, weil das Tierheim hier auch angesiedelt ist und irgendeinen Vogelgesang, der sich wie aufsteigende Luftbläschen in einem Swimming Pool anhörte... Aber vielleicht war das nur eine akustische Fata Morgana, weil 33°C mich in der arg schattenkarge Gegend doch ganz schön ins Schwitzen gebracht haben...

Fazit: Würde ich im Herbst gerne wiederholen, denn erstens ist es dann weniger heiß und zweitens stehen da hunderte Obstbäume und man müsste dann weniger Wegzehrung mitschleppen!

(Fotos sind dieses Mal in Originalgröße und lassen sich durch Anklicken vergrößern:)








Aber nicht, dass ihr denkt, es gab heute in Berlin keine Demos, weil ich ja doch noch zu meinem Ausflugsziel kam. Auf dem Rückweg habe ich diese Wasserdemo gesehen:


(*) Der aufmerksame Leser hat meinen Beitrag von gestern gelesen und weiß, was für Hürden es gab, um nach Ahrensfelde zu kommen...

Samstag, 19. Juni 2021

Ahrensfelde sollte nicht sein

Mein Bus- und Bahnkarma lässt in letzter Zeit zu wünschen übrig. Vor zwei Wochen wollte ich zum Biesenhorster Sand, musste wegen einer Demo schon fast eine halbe Stunde auf dem Bus warten, der dann auch nicht weiter als zum Treptower Park fuhr, weil dort die Brücke gesperrt war (noch eine Demo)... Vermutlich war Welttag des Demos und ich hatte es nur nicht mitbekommen, aber ich wohne ja schon lange genug in Berlin um spontan-geschwuppdiwuppt auf die S- und U-Bahn umsteigen zu können. Am Ende kam ich dann wenigstens an.

Nicht so heute. Aus dem Buserlebnis schlau geworden, bin ich diesmal mit dem Fahrrad bis zur Warschauer Straße gefahren, sollte nur 22 Minuten mit der S-Bahn brauchen, um Ahrensfelde zu erreichen. Ahrensfelde war mein Ziel, jawoll. Ich war so voller Vorfreude, dass ich nicht einmal entschieden hatte, ob ich am S-Bahnhof angekommen, westlich zu den Falkenberger Rieselfelder einschlagen würde oder doch lieber östlich zu einer Grünfläche, die ich zuerst angepeilt hatte, weil die auf meinem Stadtplan deutlicher ins Auge sprang als die Rieselfelder, die auf meinem Stadtplan nicht gerade wie RIESENfelder aussahen... Nunja, mein Bahnkarma hat dann heute mal für mich entschieden, dass ich zwar mit der Bahn fahren durfte, aber nie ankommen sollte, wo ich bedachte hinzugehen... 

Erst einmal hatte die S-Bahn Verspätung. War ja sowieso klar. Wieso auch nicht. Auf die halbe Stunde käme es auch nicht an und ich lasse mir verdammt nochmal die Laune nicht vermiesen. OK, eingestiegen, losgefahren... mja, der nimmt sich schon in jedem Bahnhof besonders viel Zeit... Was? Erst kurz vor Lichtenberg, maaaaaaaaaaaan, das dauert... Aber egal... Hm, ok, dauert schon ein bisschen lange, aber liegt sicherlich an der Verspätung. Da muss man erstmal alle anderen vorlassen. Ist ja eben so... Dann. Die. Durchsage.

"Auf Grund einer polizeilichen Maßnahme verspätet sich dieser Zug um wenige Minuten".

Ja, das mit den wenigen Minuten kenne ich schon vom S-Bahnhof Warschauer Straße heute. Egal. Wird schon. Wenige Minuten später dann. Diese. Durchsage!

"Auf Grund von Personen auf den Gleisen fällt der Zugverkehr auf unbestimmte Zeit aus".

WIE BITTE????? 

Alle steigen aus, es wird an einigen Stellen leicht eskaliert und das Bahnpersonal versucht zu erklären, dass sie nun wirklich nix dafür können und wenn einer auf den Gleisen herumturnt, dann kann man da eben nicht weiterfahren. Nein, auch nicht in die andere Richtung. OK. Alle gucken ratlos, alle fragen sich, was nun, keiner weiß so genau, ob er/sie/es es mit der Wartezeit riskieren soll.

Ich hab die Nase gestrichen voll und entscheide, dass ich bei den 35 Grad, die eh schon die Luft zum Schneiden machen, meinen Ausflug dann wohl auch streichen muss, begebe mich in Richtung U-Bahn, steige dann am Frankfurter Tor in die Tram um (weil mein Fahrrad ja schließlich am Warschauer S-Bahnhof steht... grrrrrrr.), setze mich unterwegs noch kurz ans Wasser, esse meine Wegzehrung, schmiede einen neuen Tagesplan, fahre nach Hause, mache mir einen starken Kaffee zum Runterkommen, packe meine 7 Sachen um und fahre dann in aller Gemütlichkeit zum Mauerweg.

Ich habe heute also kein Foto aus Ahrensfelde für euch, aber dafür vom Mauerweg in Neukölln/Baumschulenweg:



Die Brombeeren werden hier gerade handgeklöppelt...


Mein Geheimtipp: Ausflüge während eines Deutschlandspiels (EM oder WM, egal) sorgen immer für leere Straßen und leere Fahrradwege... Es war herrlich und entspannt... Vielleicht sollte es heute einfach so sein.

Und wenn jemand weiß, was das hier für ein Tierchen sein könnte, wäre ich für Hinweise dankbar (anklicken zum Vergrößern, aber schärfer wird's leider nicht). Ich schätze mal, dass es ein Biber ist, weil auf der Strecke sehr viele angenagte Bäume sind, aber vielleicht sagt jemand: Auf keinen Fall, dass ist 100-pro ein Otter! Dann wäre ich natürlich im siebten Himmel :-)




Sonntag, 6. Juni 2021

Biesenhorster Sand

Zwischenimpressionen für Juni...  aus der zauberhaften Gegend zwischen U-Bhf Biesdorf und S-Bhf Wuhlheide.

Auf der Grenze zu Biesdorf und Karlshorst in Berlin liegt eine langgestreckte Fläche entlang der S-Bahn-Trasse, das den Namen BIESHORSTER SAND bekam (Ein Kofferwort: BIESdorf und KarlsHORST zum Wort verschmolzen). Das Areal, das eine sehr vielfältige Natur aufweist, verzaubert mit weiten Trockenrasenflächen, Bäumen, Stauden, aber auch mit dünenähnlichen Sandflächen, die hier und da von alten - mit Street Art verschönerten - Gebäudekomplexen aus DDR-Zeiten aufgelockert werden (es gab dort bis 1994 sowohl einen Rangierbahnhof als auch eine sowjetische Kaserne).

Alte, vermorschte Gleise und Schotter wechseln sich mit Trampelfädchen ab und oft weiß man nicht, welche von den einladenden Routen man einschlagen soll und nimmt sich dann einfach vor, den Besuch irgendwann mal zu wiederholen, damit man andere Wege erkunden kann. Hat man verschwitzt eine längere Trockenrasenfläche überquert und ist fast über eine tote Ringelnatter gestolpert (vermutlich vertrocknet bei der Hitze... ich wäre es mit zu wenig Wasservorrat im Gepäck auch fast!), freut man sich über ein kühles Wäldchen und wird an der nächsten Ecke schon wieder von grasenden Schafen überrascht, die dafür sorgen sollen, dass die Flächen möglichst offen und nicht zu sehr von Bäumen dominiert werden. 




Wer in Berlin die Natur genießen möchte, ohne all zu oft auf seinem/ihrem Weg andere Menschen zu begegnen, kann hier getrost aufatmen. 












Der Beweis, dass doch ab und an mal ein Mensch hier ist!