Montag, 5. Juli 2021

Tegeler Fließ Teil 2

Gleich vorweg: ES GAB EICHHÖRNCHEN (vorausgesetzt, es ist ein Eichhörnchen, das ich fotografiert habe und keine rosskastanienfarbige Flaschenbürste, die im Baum hing, aber dann müsste die Straße auch anders heißen, logisch):



... denn es gab am Sonntag so allerhand seltsame Tiere zu sehen auf meiner zweiten Runde am Tegeler Fließ, sowie mehrere Unterarten des - nomen est omen - selten zu sehende Versteckkäfers:

1) ich schwöre, er hat zwischen Foto 1 und 2 "Kuckuck" gesagt!





2) hier ein weiteres Exemplar der feinsten Versteckkäfersorte! Man bemerke den verschmitzten Augenaufschlag, der sehr charakteristisch für diese Käferart ist:


Von den berühmt-berüchtigten Blatt- und Blumenfetischisten konnte ich auch mehrere Exemplare sichten:



Natürlich gab es nicht nur Käfer in dieser zauberhaften Region. Das hier zu sehende Tierchen müsste ein Borderline-Schwan sein:

Sehr charakteristisch: Sein Putzzwang. Geradezu neurotisch-federausreißend putzt er sich bei meiner Kurzzeitstudie bereits seit zwei Tagen. Man möge sich nicht ausmalen, was möglich wäre, wenn man eine Langzeitstudie betreiben würde! 

Der Borderline-Schwan ist sehr leicht zu verwechseln mit dem Gemeinen Kannibalistischen Fressschwan, der sich dadurch auszeichnet, dass er seine Artgenossen mit Haut und Federn verspeist. Dass sich nur ein einzelner Schwan in dem Gefilde auffinden ließ, lässt mich leicht an meine Theorie des Borderline-Schwans zweifeln. Ich werde wohl dann doch früher oder später die Langzeitstudie im Angriff nehmen müssen. Wenn der letzte Schwan irgendwann nur noch als Gerippe auf dem Wasser schwimmt, dann wäre er eindeutig verhungert, da er alle anderen Artgenossen bereits an diesem Wochenende verputzt hat! Ich werde berichten!

Des Weiteren habe ich einige große braune Wesen gesehen, die mit der Schnauze am Gras festgeklebt waren und durch Kaubewegungen versucht haben, sich zu befreien:

Und andere uneindeutige braune Wesen, vermutlich die Nymphenform der oben gezeigten Vierbeiner:

Wie man sehr gut erkennen kann, entwickeln diese Wesen sich kopfüber. Zwei Beinchen sind schon im Ansatz vorhanden. Man munkelt, dass die anderen Beine sich erst entwickeln, sobald das Tierchen Kontakt mit Gras bekommt, sich dann im Schneckentempo umdreht und dann erst die Hinterbeine zu wachsen anfangen, aber wer weiß das schon so genau?

Und was ich auch nicht so genau weiß, ist was das hier für ein Raben- oder Krähenteil ist:



Könnte das ein Kolkrabe sein???? Es war für eine schwarze Aaskrähe eigentlich viel zu groß und der mächtige Schnabel auch eher kolkrabentypisch, aber ich habe in Berlin noch nie welche gesehen...

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Und jetzt zum wandertechnischen Teil meiner Tour:

Start: S-Bhf Hermsdorf

Über:

- Hermsdorf, alter Stadtkern



(das Café sah sehr nett aus, aber ich wollte ja wandern und da setze ich mich nicht alleine ins Café. Dafür war ich eh zu hibbelig)  

- Hermsdorfer See:




- Eichwerder Steg;





- Richtung Osten: Eichwerder Moorwiesen:

- Schildow (Berliner Mauerweg)



- Köppchensee
- Sprintwiesenteich
- Lübars, aber nicht zum alten Stadtkern (den kannte ich schon von früheren Touren), sondern über die Äcker und Pferdekoppel wieder zum Eichwerder Steg in der gleißenden Hitze (und mit einer Riesenpfützenüberquerung)




- nochmal über den Eichwerder Steg (der Schwan putzt sich immer noch)
- dann nördlich der Fließtalwiesen wieder zum S-Bhf.

Ende: S-Bhf Hermsdorf

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Fazit: Eins der schönsten und abwechslungsreichsten Naturgebiete in Berlin. Mein neuer Lieblingsort!

4 Kommentare:

  1. Der Rabe oder die Krähe ist im Auftrag von Herrn Ackerbau unterwegs. Es lässt uns alle beobachten.

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  2. ǝ˥O, ich hatte aber keine Erdnüsse dabei!

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  3. belle ballade qui commence bien avec l'écureuil et tout au long du parcours des rencontres intéressantes commentées avec un sens subtil d'observation :)
    ce café avait un choix de rêve mais je crois qu'il faudrait faire une longue halte si on se laisse tenter par tant de gourmandises * superbes les endroits sauvages et enchanteurs que tu nous fait découvrir !
    ps jamais entendu l'expression "hibbelig" (mon allemand a de nombreuses lacunes)

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    1. Le café était au début de la randonnée. J'étais tellement curieux de voir ce qui allait se passer de l'autre côté que je n'aurais pas pu rester assis. Hibbelig = agité. Comme ça : J'étais nerveuse et je ne pouvais pas attendre.

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