Das Holsteen Herz |
Zwar steckten wir dann immer noch 1,5 Stunden im zäh fließenden Stau fest, weil die 3-spurige Autobahn auf 1 Spur eingeengt wurde. Auf der Schelde war durch ein Schiffsunglück Öl ausgelaufen. Frag mich nicht, warum denn die Brücke über die wir fuhren dadurch einspurig wurde... Meist habe ich für alles eine Erklärung, aber hier konnte ich nur die Augenbrauen hochziehen als wir das Schild mit der Erklärung für den Stau lasen. Wahrscheinlich wollten sie die Unfallgefahr auf der Brücke minimieren, denn wenn ein Funken von aufeinander prallenden Autos mit dem Ölteppich in Verbindung käme... Oder sowas...
Naja, auf jeden Fall wollten wir uns nach der langen Sitzzeit in diversen Fahrzeugen (ich: Bus, Zug, Auto, meine Eltern: Auto) eine kleine Pause gönnen und vertraten uns die Beine in Belgisch-Limburg, genauer gesagt in Zonhoven, wo die Holsteine liegen. Umgeben von einer wunderschönen Heidelandschaft sieht man eine Ansammlung von riesigen Sandsteinen, die in der Gegend herum liegen und Löcher wie ein Schweizer Käse haben. Die Steine sollen vor über 60 Millionen Jahren entstanden sein, als Sand sich mit einem zementähnlichen Material zusammen gekittet hat und zwar mit (amorphes) Siliziumdioxid, das durch den Einfluss von CO2-haltigem Regen in den Boden geriet.
Wer sich fragt, wieso da so viel weißes Sand wie an einem Südseestrand liegt und weiß, dass Limburg sich nicht an der Küste befindet, muss ein bisschen länger zurück in den Kalender blättern. Der Kreidesee, der weite Teile Europas bedeckte, brachte Kalk und Sand in die Gebiete. Jeder kennt die Bilder von den Kreidefelsen in Dover. Nunja, die Kreide stammt auch aus diesem Kreidesee. Seesand ist reich an Quarz und dieses Quarz wurde durch das Wasser transportiert und abgelagert. Die großen Hohlsteine wurden dann in zwei Stufen geformt. Zuerst wurde das abgelagerte Seesand mit neuen Schichten von Sediment bedeckt und später formte sich eine dünne, aber harte Kruste um den Sandstein. Da kam wohl das Siliziumdioxid ins Spiel, wenn ich das richtig recherchiert habe...
Und woher kommen nun die Löcher in den Käse... äh... in die Steine? Ja, das ist ganz einfach: Als die Steine noch normales Sand waren, wuchsen auf dieser Erde natürlich auch Bäume und lebten darin Tiere, die unterirdische Gänge gruben. Die Wurzeln der Pflanzen und die Gänge sorgten für die Leerstellen, denn als der Sand versteinerte und die Wurzeln sich zersetzten... ihr versteht schon...
Man vermutet zudem, dass die Steine in der Steinzeit (echt jetzt, kein Witz!) zum Schleifen von Werkzeugen benutzt wurden. Es befinden sich Kerben in den Steinen, die das bezeugen (leider kein Foto gemacht).
Mehr Herzen sammeln heute wieder die Fredissimas.
Das ist ja eine spannende Gegend! Wieder etwas gelernt, danke!
AntwortenLöschenJa, ich finde es auch spannend, dass man, wenn man solche Sachen recherchiert, auch vieles in der Gegend einordnen kann. Ich habe auch gelernt, dass dort bis vor Kurzem ein militärisches Sperrgebiet war und dadurch die Heidelandschaft so erhalten bleiben konnte.
LöschenZu den Steinen hat einer gesagt: 'Seid menschlich.' Die Steine haben gesagt: 'Wir sind noch nicht hart genug.'
Erich Fried *interessanteSTEINE-GESCHICHTE*
Nicht menschlich? Der eine Stein dort hat doch aber ein Herz!
Löschen... aus kaltem & holem STEIN ;(
Löschenund -> es schaut MICH an !!! *grusel*
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_kalte_Herz *weisstebescheid*
LöschenKeine Sorge, Engelchen. Der tut dir nix. Außerdem ist er angekettet und kann nicht mehr weg...
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LöschenEin wachsames Herz, das einen anguckt...
AntwortenLöschenEs hat dich angezwinkert, stimmt's?
LöschenDas war schon vor 21 Jahren....
LöschenIch habe einen Hohlkopf. Aber das ist vielleicht nichts besonderes.
AntwortenLöschenHast wohl im Kreidesee gebadet?
LöschenNee, das war schon immer so.
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