Freitag, 30. September 2022

MONATSIMPRESSIONEN SEPTEMBER 2022 / Teil 1: Teufelsbruch und Havel

Freundinnen und Freunde der geordneten Lebenszeitstruktur und andere Gewohnheitstierchen, ich muss euch enttäuschen, denn meine September-Impressionen harren noch ein paar Tage in der "Zu erledigen"-Ablage des Blogs aus, denn ich komme erst dann von einigen wohlverdienten (finde ich) Urlaubstagen zurück, wenn der September seinen letzten Tag bereits vorzeigt. 

Aaaaaaaaaaaaber... ich hab da mal was vorbereitet... Und zwar einen kleinen, aber feinen Ausflugstip...

Ohne all zu viele Erwartungen bin ich Anfang September zur Havel in Spandau gefahren. Ohne all zu viele Erwartungen sage ich, weil viele Grundstücke am Wasser in Berlin privatisiert sind und man selten einen Blick des fernen Wassers erhaschen kann. Meine ursprünglichen Pläne in den Süden oder in den Norden Berlins zu fahren, fielen eh ins Wasser, da die S2 aufgrund von Bauarbeiten (und vermutlich noch den Kabelklau von vor Kurzem) unterbrochen war. 

Nochmal Spandau also, dachte ich. Teufelsbruch, mja, klingt interessant. Gucke ich mir mal an.

Am Rathaus Spandau stieg ich in den 136-er Bus bis Aalemannufer, den dort sollte ein Naturschutzgebiet mit Moorlandschaft sein - der besagte Teufelsbruch. Ich warf einen raschen Blick auf den Stadtplan und nahm mir als Warmup das Aalemannufer vor, das einen Weg vom Kanal bis zur Havel zeigte. Erstmal nicht so spektakulär, dachte ich, aber nun ja, wenn ich schon mal hier bin, muss ich wenigstens mal gucken, ob die Havel noch da ist... Zwei Fußgängerbrücken führten zu einem gut gangbaren Weg an der Havel entlang, einige schöne Ausblicke trieben mich voran und ließen den Teufelsbruch links liegen. 





Weiter, weiter... es wurde immer spannender und auf kleinen Pfaden lief ich begeistert an malerischen Stellen mit vielen kleinen "Strandabschnitten" an der Havel entlang... War das schön! Überall Birken, Farnen, umgefallene Bäume, die weit ins Wasser hinein ragten, Kormorane in Balzpose, dazu eine leichte Brise und die Spätsommersonne. 



Kleine verwinkelte Wege leiteten mich durch die Wildnis. Eine weitere Überraschung in der Landschaft gab es am Mauerweg, auf dessen östliche Seite die Neuendorfer Heide lag und die Nadelbäume in einer Sandwüste pittoresk zur Schau stellte. Gefühlt kilometerweit konnte man hier laufen, ohne eine Menschenseele zu begegnen. 



Am Grenzturm Hennigsdorf / Nieder Neuendorf bog ich dann wieder auf die Straße ein, bin dann einige Stationen mit dem Bus Richtung Rathaus Spandau gefahren, damit ich endlich meinen ursprünglichen Plan, den Teufelsbruch zu sehen, verfolgen konnte.

Erstmal wieder eine kleine Enttäuschung: Achja, Wald, nun vermisse ich das Wasser. Aber ich wollte dem Wald eine Chance geben und ich wurde belohnt... Da war er, der Teufelsbruch: Mooriges Wasser mit kronenlosen Bäumen gespickt, Mini-Inseln mit Farnen, Blumen, Gras... Traumhaft. 

Meine Füße waren schon müde und ich wollte schon umkehren, aber dann war da dieser einladende Holzsteg, der einen schmalen Weg quer durch das Moor ankündigte... Da MUSSTE ich einfach lang...



So bin ich dann selig und zufrieden nach 5 Stunden Wanderung wieder in den Bus gestiegen und bin mit der U-Bahn wieder heim gefahren und muss euch diese Eindrücke einfach mitteilen....

Die September-Impressionen werden dann baldmöglichst nachgereicht.


4 Kommentare:

  1. une nature sauvage avec un brin d'étrangeté, et on pourrait s'y perdre ...heureusement que les bus récupèrent les randonneuses téméraires
    bon weekend
    mo

    AntwortenLöschen
  2. Ich habe es doch gewusst, dass du mit dem Teufel im Bunde bist.

    AntwortenLöschen