Na, wer kennt ihn noch, den knuddeligen Eisbär, der die Berliner Herzen erobert und Furore gemacht hatte, weil er von einem Tierpfleger mit der Nuckelflasche groß gezogen wurde?
Die ganze Welt hatte mitgefiebert, ob der Kleine es schafft, seine Kräfte zu sammeln und Flasche statt Mutter zu nuckeln, nachdem diese ihm verstoßen hatte und er kurz vorm Eisbärhimmeltor stand. Sehr alt wurde er aber trotzdem nicht, der Bär namens Knut (
*2006 -
✝2011). Das tierische Teenageralter hat er noch erreicht, aber dann starb er an den Folgen einer
Hirnentzündung.
Unerwarteterweise stand ich Sonntag vor zwei Wochen im
Naturkundemuseum in Berlin vor einem Glaskasten, in dem der damalige Zoostar sich lässig fläzte, besser gesagt: seine ausgestopfte Nachbildung. Eine Sonderausstellung, die die Vorgehensweisen der Taxidermie erläutern soll, hat Knut auserkoren, als "Herzstück" der Ausstellung zu fungieren. Und ein besonderes Herzstück ist er allemal, da ich beim Betrachten der Fotos, die ich gemacht hatte, diese interessante Spiegelung fand:
Ist es nicht ein witziger Zufall, dass der Eisbär der die Herzen der Berliner und Berlinerinnen zum Schmelzen brachte, nun ein imaginäres Herz - und sogar am rechten Fleck - zeigt?
Und wie traurig, dass ihn kaum einer beachtet, den einstigen Medienstar...
Was es übrigens noch im Gruselkabinett... äh... Naturkundemuseum gab und ich viel weniger traurig fand als die Geschichte der Ausstopfung von einstigen Lebewesen, war die mineralogische Schausammlung mit über 1000 ausgestellten Steinarten. Dieser "Puschelstein" war mein Liebling, ein fabelhaftes indisches Gerüstselikat namens
Mesolith :
Und meine Lieblingssonderausstellung (wann kann man DAS Wort schon mal in einem Satz unterbringen... hehe): die entomologische Wunderkammer:
Ganz klasse hier unten auch die "Spine" und im Hintergrund eine "Liebele" (das Bild ist leider nicht zu sehen, aber das Wort ist so herrlich). Herzallerliebst sind sie, diese Kinderbilder:
Dieser Blogbeitrag erscheint heute auch bei den
Fredissimas.