Mittwoch, 30. April 2014

Impressionen in April

Schön war er... der April... in Berlin, denn alles ist aufgewacht.



... ein imposanter Schwan an der Rummelsburger Bucht (oben links)

... Kirschblütenzeit in Berlin-Lichterfelde-Süd (oben rechts)

... und in Berlin-Treptow, am Uferweg an der Lohmühle (unten links)

... ein altes Haus in einer grünen Idylle am Anfang der Stralauer Halbinsel (unten rechts).

Montag, 28. April 2014

Herz am Montag / follow nochmal your heart

... der eine oder andere Leser meines Blogs erinnert sich womöglich noch an meinem HERZ AM MONTAG Beitrag in dem ich von zwei mysteriösen Orten mit aufgeklebtem Herz und Pfeil berichtete... jetzt fällt mir gerade auf, dass man das "Amors Pfeilen" nennen könnte... ich nannte es am 31. März FOLLOW YOUR HEART. Lesen Sie hier nach, wenn über Ihrem Kopf jetzt ein Fragezeichen hängt.

 
Nun... ich fragte mich, ob es noch mehrere solche Herzen in meiner Gegend geben könnte und suchte akribisch wochenlang die nächstgelegenen Straßen ab... nee, da war nichts zu finden.. ABER... ich hab jetzt Wochen später doch noch eins gefunden!!!!!!!!!

Und zwar ist es diesmal kein rotes Herz, sondern sowas wie ein Origamiherz, zumindest eins aus Papier, das aber leider so hoch hängt, dass ich nicht gut lesen kann, was für ein Text drauf steht... Stark mit Photoshop vergrößert und gedreht kann ich irgendwas von "Absender" und "Empfänger" lesen... Aha, da trägt Amor also die Namen ein, bevor er seine Pfeile abschießt... Soso... Der Pfeil ist ähnlich wie bei den beiden anderen Objekten, nur pink und nicht rot. Dieses Ensemble fand ich am Spreeufer auf dem Weg zum Treptower Park.

Und witzigerweise zeigt der Pfeil auf diese Skulptur namens Molecule Man von dem Bildhauer Jonathan Borofsky. Und ob das nun Zufall ist oder nicht (manchmal fühlt es sich an, als wäre ich mitten in einem Detektiv-roman...LOL), aber je nach Betrachtungsart sieht es so aus als würde diese multiplen Persönlichkeit (denn warum heißt es Molecule Man, wenn doch offensichtlich 3 Molekülmännchen zu sehen sind...) ein Herz zwischen sich tragen, das in der Mitte einen Riss aufweist... oder eine Narbe... Oder mag man optisch den Spruch "es wächst zusammen, was zusammen gehört" - wie man im Wiedervereinigungszeitalter gerne zu sagen pflegte - zitieren?

Mehr Montagsherzen gibt es wie jeden Montag bei den Fredissimas.


Freitag, 25. April 2014

Fisch am Freitag / von Kirschblüten und Fischen...

Wir wollten eigentlich nur die Kirschblütenallee im Süden Berlins besichtigen, die sich von Lichterfelde-Süd bis zur Stadtgrenze ausstreckt. Zauberschöne Kirschblüten-Tsunami-Bilder habe ich auch in Windeseile von dort mitgebracht, denn die Kirschblütenzeit ist leider nur sehr kurz...

Und da sich bei einem Blick auf die Umgebungskarte herausstellte, dass der Teltowkanal nur wenige Meter von uns entfernt lag, wollte ich unbedingt einen Blick auf das Wasser werfen. Ich bin schon viele Male mit dem Kanu auf dem Teltowkanal in der Nähe vom Griebnitzsee und Kleinmachnow herumgepaddelt und mitten in Berlin sogar einmal auf einem historischen Schiff mitgefahren. Deshalb wollte ich überprüfen, ob der Kanal hier auch so schön ist... Freudestrahlend sah ich die grüne Oase am Ufer und da ich gerade ein Rentnerpärchen überhört hatte, das sich über die schöne Altstadt von Teltow (Brandenburg) unterhielt und wir ein Hinweischild sahen, das uns nur knappe 3km bis zum Ortskern anzeigte, machten wir uns dorthin auf den Weg.

Ich fühlte mich wieder wie ein kleines Kind, das mit dem naturverbundenen Vater auf Entdeckungsjagd geht... Es gab mehrfach Hinweise auf Biber (viele angenagten und abgenagten Bäume), viele Muscheln in den kleinen strandigen Buchten zu entdecken, kleine krebsähnliche Tierchen im Wasser, sumpfähnliche Stellen, die von Fröschen bequackt wurden und allerhand üppige Wildnis... Ich liebe die Natur am ehemaligen Grenzstreifen, der in (bald)  25 Jahren so wild daher kommt...

In der Altstadt angekommen gab es noch einen wohlverdienten Kaffee und dann traten wir nach vielen Stunden, die wir Blüten bestaunt,
gewandert und herumgetollt sind, die Heimfahrt an, wo wir auf dem Weg zur S-Bahn diese bunten Wandfische entdeckten.

Übrigens: Am kommenden Sonntag findet an der Kirschblütenallee das Kirschblüten Hanami Fest statt. Da werde ich bei schönem Wetter bestimmt  wieder hinfahren!

Mehr Freitagsfische gibt es auch wieder wie jeden Freitag bei Andiva.

Montag, 21. April 2014

Herz am Montag / lalaliebe

Egal, was man für Vorurteile über Berlin-Neukölln hat, man kann nicht verleugnen, dass die Wassernähe ein Vorzug dieses Bezirks ist. Ich wohne auf der Grenze zu Kreuzberg und Treptow, dem sogenannten "Länder-Dreieck" und dort ist das Wassernetz besonders dicht. Über sieben Brücken kann ich gehen... oder so...

Ich liebe es, in der Woche am Wasser zu spazieren. Ich betone hier: in der Woche, denn sonntags ist es bei schönem Wetter erträglicher am Rummel flanieren zu gehen als am Neuköllner, Kreuzberger oder Treptower Ufer, denn das machen dann ALLE!

Vor wenigen Jahren hat man allerdings festgestellt, dass die Holz-Spundwände an den Ufern marode sind und es wurde gemutmaßt, dass die Wurzeln der alten Bäume die Kanalwände zu sprengen drohten. Horrorszenarien wurden gesponnen: Bäume könnten dann auf Ausflugsdampfer fallen und Titanic-ähnliche Szenen zur Folge haben... Es wurden dutzende alte Bäume - teils unter starkem Protest der Anwohner/innen gefällt, Ufer wurden kilometerweit mit Metallzäunen abgeschirmt und Warnschilder, die eh ignoriert wurden, wurden aufgestellt.

Später stellte sich heraus, dass alles nur halb so wild ist und dass die Bäume unnötigerweise gefällt wurden. Die Zäune wurden größtenteils wieder entfernt, die Ufer werden nun ganz normal peu à peu denkmalgerecht
saniert, aber die Bäume sind endgültig weg...

Relikte wie diese abgeschirmten Bänke findet man an manchen Stellen allerdings immer noch...

Und andere Bänke dagegen werden auf anderer Art verschönert... zum Beispiel mit Herzen und sonstigem Pipapo oder besser gesagt: Lalaliebe...

Und last, but not least: DAS hier ist mein absolutes Lieblingsdilemma in Punkto Sitzgelegenheit... Soll ich oder darf ich nicht:






















--> Dieser Blogbeitrag ist verlinkt bei HERZ AM MONTAG der Fredissimas.

Sonntag, 20. April 2014

Ostern? Ich bin doch nicht blöd...

Ostern...
Eier suchen?

Was für ein forderndes Hasenbiest...



... mit einer eigenwilligen Interpretation von Ordnung... oder hat da schon einer akribisch gesucht?



Eier werden eh überbewertet...



Frohe Ostern!
Seid gelassen und genießt die freien Tage!







Freitag, 18. April 2014

Fisch am Freitag - Fische im Schlaraffenland

 So wie das Schlaraffenland für Menschen aus Bäumen besteht, von denen man Grillhähnchen und Sahnetorten pflücken kann, je nachdem, was man lieber isst, ist das Fische-Schlaraffenland ein Ort, an dem man (als Fisch) nicht mehr auf Wasser angewiesen ist, um schwimmen zu können. Wasserknappheit Adé oder so...

Um dahin zu kommen müssen Fische sich allerdings nicht wie wenn man ins Menschen-schlaraffenland gelangen will durch eine dicke Wand von Grießbrei nagen, sondern sie müssen durch ein dickes Blättergestrüpp schwimmen. Um aber überhaupt zu diesem Blätterwald zu kommen, müssen sie erst das Gestrüppchen erwerben.

Das Gestrüppchen bei den Fischen heißt bei Menschenwesen übrigens Seepferdchen, also von laufen zu schwimmen oder umgekehrt (wenn man ein Fisch ist). Ob das nun für Sie logisch klingt oder nicht ist hierbei unerheblich, denn Utopien sind schließlich selten logisch.

Fische vor dem Erwerb des Gestrüppchen
Fische beim Erwerb des Gestrüppchen


Eingangstor zum Fische-Schlaraffenland
Auf jeden Fall habe ich DIESES Eingangsschild gaaaaaaanz in der Nähe der emsigen Fischlein gefunden, die gerade ihr Gestrüppchen machen, damit sie sich bald auf den Weg ins Fische-Schlaraffenland wagen können. Wenn das nicht genug Beweis für meine Theorie ist, dann brat mir einer einen Stör!



Mehr Freitagsfische gibt es übrigens wie jeden Freitag bei Andiva.



Donnerstag, 17. April 2014

Kunst im öffentlichen Raum / Kronkorkenkunst

Ich schätze, jeder kennt die Geschichte von der Reinigungskraft in einer renommierten Galerie, die einen Fettfleck weggewischt hat und nicht wusste, dass es Teil einer Kunstinstallation war... Der Spruch *Ist das Kunst oder kann das weg?* hat vermutlich seinen Ursprung in diesem Vorfall. Nunja, wie definiert man eigentlich Kunst? Ob etwas Kunst ist oder als kunstvoll bezeichnet werden kann, liegt doch oft im Auge des Betrachters. Theoretisch ist alles Kunst, was von einer Person mit einer gewissen Bedeutung, Ästhetik oder manchmal auch nur Spaß an der Gestaltung entstanden ist. Es muss nicht jeder schön finden, aber es sollte doch zum verweilen einladen...

So geht es mir oft. Für mich sind es oft banale Sachen, die ich sehr kunstvoll finde. Sachen, die für andere keinen Wert haben oder gar aus Wertlosem geschaffen werden.

Wie hier in Kreuzberg - ungefähr auf Höhe der Reichenberger Straße am Ufer habe ich dieses witzige Kunstwerk gefunden:












Es ist ein gekronkorktes Kunstwerk. Upcycling par Excellence, im Prinzip.

Es ist vermutlich schon etwas älter, weil einige Teile schon fehlen, aber es ist mir vorher nie aufgefallen. Bis zu diesem sonnig-frostigen Wochenende als ich mal wieder zielstrebig mit der Kamera in der Hand nach interessanten Motiven Ausschau hielt.

Ich finde es witzig und einfallsreich.
Hoffentlich gibt es bald ein paar Nachahmer, denn Kronkorken liegen ja überall en masse herum und sind nur als Kunstteppich schön anzusehen!






Montag, 14. April 2014

HERZ AM MONTAG - ein Herz für Fußgängerbrücken

Es gibt Dinge, die man erst vermisst, wenn sie nicht mehr da sind. So lange sie existieren, hält man sie dummerweise für selbstverständlich... bis sie weg sind...

Plötzlich war die Brücke weg...

Kiehlsteg durch die Lohmühlenbrücke durch zu sehen.
Sie war für mich so unscheinbar, dass ich nicht mal bewusst Fotos von ihr gemacht habe. Ja, wie denn auch... Ich stand meist auf ihr drauf!


Nur einmal im Winter als ich die Schwanenpfotenabdrücke durch das Metallgitter der Lohmühlenbrücke durch fotografierte. Die Lohmühlenbrücke ist eine Autobrücke und absolut fußgängerfeindlich. Man kann von der großen Brücke aus an keiner Stelle richtig überblicken, ob die Straße zum überqueren frei ist, denn immer versperrt einem irgendeine Kurve die Sicht, denn die beiden Enden der Brücke gabeln sich auf und somit ist die Brücke der Mittelpunkt in einem Straßenkreuz, das breit gezogen wird...

Deshalb gab es ja auch den Fußgängersteg, 60 meter weiter...

Lohmühlenbrücke vom Kiehlsteg aus gesehen
Der Kiehlsteg (so hieß sie) war eine reine Fußgängerbrücke. Davon gibt es nur sehr wenige in Berlin. Die letzte Fußgängerbrücke, die ich kannte, war die noch nicht renovierte Oberbaumbrücke in den 90er Jahren. Vor der Wende war sie ein Grenzübergang zwischen Friedrichshain und Kreuzberg ... und kurz nach dem Mauerfall, 1992 als ich nach Berlin gezogen bin, war sie für mich ein Faszinosum, denn sie hat Geschichte getragen und das konnte man ihr ansehen. Vor einigen Jahren wurde sie traumhaft renoviert und ist nun zu einem Wahrzeichen Berlins geworden. Der rote Backstein ist vor allem im Sonnenlicht eine wahre Augenweide. Ich mag sie sehr, die Oberbaumbrücke.

Oberbaumbrücke
Der Kiehlsteg dagegen war NIE eine klassische Schönheit. Er war aus Holz, aber gerade deshalb versprühte er einen unglaublichen Charm. Er wurde aber nicht aus Jux und Dollerei gebaut. Durch den Bau der Berliner Mauer wurde plötzlich auch der Bau des Kiehlstegs vonnöten, da die Lohmühlenbrücke, die das östliche Treptow mit dem westlichen Neukölln verband, nun gesperrt war. Der Holzsteg war zwar seit dem Mauerfall überflüssig geworden, wenn man seine Entstehung betrachtet, aber musste man ihn deshalb abbauen????

Nun, eines Tages nur wenige Tage vor seinem Abriss war er dann versperrt. Es klebten Flugblätter daran und Transparente hingen links, rechts und auch nochmal auf der anderen Uferseite... Ich habe noch nie erlebt, dass ein Bauwerk in Berlin so geschwind demontiert wurde. Das war rekordverdächtig, irgendwie imponierend, aber super traurig... Es dauerte nur wenige Tage von der Sperrung bis zum Abriss... und dann war der Steg weg...

Nur die Protestzeichen von ihren vielen Fans sind noch geblieben.

Die Herzen...

Mehr Montagsherzen gibt es wie jeden Montag bei den Fredissimas.


Samstag, 12. April 2014

Endlich Kirschblütenzeit...

Endlich, endlich, endlich... Berlin schien in allem etwas langsamer zu sein in diesem Jahr... Nicht, was das Tempo in der Stadt auf den Straßen anging, aber in Sachen Natur...

Aller Welt schien von Magnolien, Löwenzahn und auch Kirschen zu berichten, die in voller Blüte standen und hier... war nix... rien, niente, nada... Bis jetzt...

... und da habe ich auch gleich ein bisschen mit Photoshop mit einigen Malfiltern herum experimentiert, um ein paar Schönheiten zu verformen... Man möge staunen oder sich mit mir freuen...



Original Bild

Original aufgehellt

mit Filter Coloured Pencil

mit Filter Cutout



Freitag, 11. April 2014

Fisch am Freitag - search and destroy

Diese Fische sehe ich jedes Mal, wenn ich von der Werkstatt wieder nach Hause fahre, denn der Heinrichplatz in Berlin-Kreuzberg ist nur wenige Meter von meiner Siebdruckwerkstatt entfernt.

Ich mag sie besonders gerne, weil mich der Spruch SEARCH AND DESTROY an meine Musikvorliebe aus der Jugend erinnert. Ich war ein großer Fan der Stooges, der alten Band von Iggy Pop (inzwischen treten sie sogar zusammen wieder auf, nachdem sie jahrelang vermutlich eine Band-Menopause durchliefen)... und Search and destroy war eins meiner Lieblingssongs auf dem LP Raw Power.







Meine Stooges-Plattensammlung existiert immer noch. Mein Bruder hat mir auch öfters Limited Editions aus England mitgebracht mit rotem, gelben oder grünem Vinyl. Und auch wenn mein Plattenspieler inzwischen im Zimmer so zugebaut ist, dass er nicht sofort einsatzfähig wäre, wenn ich mal wieder Vinyl hören möchte, würde ich diese Sammlung nie verkaufen. Zu viele Erinnerungen haften daran.

Mit 15 Jahren bin ich zum ersten Mal zu einem Festival gegangen, in meiner Heimat Belgien. Und zwar zum inzwischen europaweit als ROCK WERCHTER bekannten Festival, das früher Torhout-Werchter hieß, weil es an einem Sommerwochenende an zwei Tagen hintereinander auf den vorher von Kühen geräumten Wiesen dieser zwei Dörfer stattfand. Und zwar in genau der gleichen Konstellation der Bands, einmal am Samstag in Torhout und einmal am Sonntag in Werchter.

Auf dem ersten Festival lernte ich meinen allererster Freund kennen, einen Junge, der aus der französischsprachigen Wallonie kam. Ich stamme aus dem flämischsprachigen Teil (Flandern).  Nun, ein Jahr später waren wir immer noch zusammen und da fuhren wir mit dem Fahrrad über 100 Kilometer hin und zurück zum Festival, weil wir einfach kein Geld für ein Zugticket hatten... Ich wollte da unbedingt hin. Schließlich trat mein Idol Iggy Pop in Werchter auf. Es sollte nicht das letzte Konzert von Iggy sein, das ich erlebte... Auf meinen wichtigsten Lebensstationen hat er mich immer begleitet, in Brüssel, wo ich mein Studium angefangen habe und in Berlin, wo ich jetzt wohne. Immer wieder ein Spaß...

Übrigens, Iggy Pop hat in einem Interview mal erläutert, wo er den Songtitel Search and Destroy hergenommen hat. Er sei durch einen Artikel im Time, das sich mit dem Vietnamkrieg befasste, inspiriert worden.

Mehr Freitagsfische gibt es wie jeden Freitag bei Andiva.
Und heute bei den Fredissimas gibt es auch wieder Fisch!

Montag, 7. April 2014

Herz am Montag / Lonely Planet




Es ist mal wieder ganz anders geworden als geplant... Wie so oft...

Eigentlich wollte ich sowas wie eine DIY Anleitungen um Upcycling Notizzettelhalterungen zu klöppeln schreiben... Aber während des Schaffensprozesses entwickelte sich mein Bastelrohling zum Planeten und nicht zur Notizzettelunterlage.




Aber sehen Sie selbst. So ist es geschehen...
Altkarton mit Cuttermesser auf Maß geschnitten, mit Altfarbresten bemalt (hier: alte Siebdruckfarben), ausgeschnitten... und... da verselbstständigte sich das Raum-Zeit-Kontinuum... ein schwarzes Loch entstand und mit einem Knall entstand ein neuer Himmelskörper... aber soooooooooo unbewohnbar sieht dieser neue Planet in meinem Universum gar nicht aus... nur ein bisschen einsam...



 Ich widme es den einsamen Herzen da draußen... Mögt ihr euch zusammen finden!

Mehr Montagsherzen zum verlinken gibt es wie jeden Montag bei den Fredissimas.




Mittwoch, 2. April 2014

Kunst im öffentlichen Raum / ehemalige Kleingartenkolonie aka Campus Rütli

Sagt Ihnen der Name "Rütli" noch etwas? Dem einen oder anderen Pädagogen unter Ihnen geht möglicherweise ein Licht auf. Die Rütlischule! Das war doch die "gefährliche" Schule im Berliner Ghetto Neukölln? Richtig.

2006 war sie deutschlandweit wochenlang Thema, denn die damaligen Lehrer/innen hatten einen Brandbrief verfasst, um die verzweifelte Lage an dieser Hauptschule deeskalieren zu lassen. Ich werde Sie nun nicht mit der Geschichte dieses Schuldramas langweilen. Nur so viel: der Rütli-Campus wurde zum wichtigsten Anliegen des Neuköllner Bürgermeisters und im Zuge dessen musste eine Autowerkstatt umgesiedelt werden und eine Kleingartenkolonie namens Hand-in-Hand, die schon seit 77 Jahren existierte, dem Erdboden gleichgesetzt werden. Der Abriss der grünen Oase passierte vor 2 Jahren und seitdem ist dort Brachland zu sehen.

Angeblich soll der Campus Rütli in diesem Jahr an der Stelle weitergebaut werden. Es soll ein Gebäude für Arbeitslehre und für berufsorientierende Angebote gebaut werden. Ich frage mich nur, ob man dafür wirklich so viel Grünland opfern musste... Viele Schüler/innen, Anwohner/innen und natürlich Kleingartenbesitzer/innen waren dagegen. Man hätte auch "Inklusion" betreiben können, z.B. zusammen mit den Schüler/innen die Gärten pflegen, Gemüse anbauen etc.
Im tazblog wurde kurz vor dem Abriss über die Kleingartenkolonie berichtet: hier bebildert nachzulesen.

Letzte Woche entdeckte ich allerdings eine Zwischennutzung auf der Brachebene: Plakate mit bunten bemalten Köpfen am Bauzaun und große weiße Klumpen, die an einem der alten erhaltenen Bäumen hängen... Ich habe keine Ahnung, wer der Künstler (oder die Künstlerin) ist, der das Gelände zurückerobert hat, aber ich finde es faszinierend.






März 2014



Hinter den Bäumen sieht man auf diesem Bild noch die Kleingartenkolonie, April 2010, Blick aus meiner Wohnung.

Das Wort "Kotzkölln" auf dem Gebäude im Hintergrund ist übrigens eine wunderbar emotionale Interpretation des Begriff "Kreuzkölln", das von Szenemagazinen und Berliner Trendentdecker gerne verwendet wird um das neutrendige Nordneukölln zu bezeichnen. Die hippe Konnotation, die Kreuzberg für manche beinhaltet (und ich schätze nicht, dass die Drogenszene Kreuzbergs Pate stand) sollte sprachlich mit dem bis dahin verpönte Neukölln gekreuzt werden, so dass ein braves szenetaugliches Kind Kreuzkölln geboren wurde, mit dem alle gerne spielen. Zumindest so lange, bis es einem auf die Lackschuhe kotzt... Kotzköln eben...